„Kriege machen Menschen – Menschen machen Krieg“ – so ließ es Schleimkeim schon damals verlauten, doch auch nach 40 Jahren hat sich an diesem Zustand nichts geändert. Egal, ob die Menschen in der Ukraine, die Menschen in Gaza, ob Kongo, Kurdistan oder Sudan oder die unzähligen indigenen Völker, deren Lebensraum angegriffen wird: Es sind Menschen, die leiden. Sie leiden unter Krieg und der damit einhergehenden Zerstörung. Zerstörte Landstriche, zerstörte Häuser und Familien.
Wenn wir die Leute fragen würden: Wollt ihr das Leiden? Wollt ihr diese Zerstörung? So werden die meisten – wenn nicht sogar alle – sagen: Nein, ich möchte das nicht. Ich möchte nicht, dass meine Freunde und meine Familie sterben müssen. Ich möchte den Krieg nicht. Und trotzdem passiert es. Tag für Tag. Und wir fragen uns: Warum?
Geopolitische Konflikte sind meist Machtansprüche einzelner Akteure. Sei es, um einen ökonomischen Vorteil in Form von Ressourcen zu erlagen, oder um Einfluss – politisch wie auch militärisch – zu gewinnen. Dabei wird oft Vergessen, dass diese Machtkämpfe dabei immer auf dem Rücken der dortigen Bevölkerung ausgetragen werden.
In einer Welt immer brisanter werdender Konflikte und im Falle eines Angriffs ist es verständlich, dass es Menschen gibt, die sich verteidigen wollen. Verständlich ist auch, dass es dazu ein gewisses Maß an Waffen braucht.
Unverständlich ist aber, weshalb aus dem nichts heraus ein Sondervermögen in Höhe von 500 Milliarden Euro genehmigt wird. 500 Milliarden, die hauptsächlich [fürs erste] für Waffen ausgegeben werden.
500 Milliarden sind schwer Vorstellbar? Finden wir auch! Deshalb mal anders ausgedrückt:
500 Milliarden, das sind 500.000 mal eine Million Euro!
500 Milliarden, das sind mehrere neue Kitas und Schulen die wir in JEDER Stadt Deutschlands bauen könnten. Zudem könnten wir jedem Menschen einen kostenlosen ÖPNV ermöglichen und die laufenden Kosten aller Krankenhäuser decken und es wäre trotz allem noch eine immense Summe über.
Vertreter der Waffenlobby stopfen sich die Taschen voll und der Export von Kriegsgerät wird zum alltäglichen Geschäft – und die Zahl der Exporte steigen von Tag zu Tag. Gleichzeitig steigen die Ausgaben für die Bürgerinnen konstant. Ein Traum für die Großverdiener im Kapitalismus.
Dafür, dass es für Projekte wie Klimaschutz, Hunger und Soziales Jahre lang keine Gelder gab, sind 500 Milliarden Euro eine immense Summe, die sich CDU und SPD, unter dem Deckmantel der Hilfe und Sicherheit, aus den Fingern gesaugt haben. Denn während Regierungen und Nato die Ukraine im Dauer-Kriegszustand ausharren lassen und Geld daran verdienen, müssen ukrainische Kriegsveteranen aus eigener Hand Spendengelder für ihre medizinische Versorgung sammeln. Zur gleichen Zeit werden völkerrechtswidrige Angriffe wie zum Beispiel durch die Türkei in Kurdistan bewusst von Bündnissen und Staaten in Kauf genommen. Das zeugt von einer Doppelmoral, die einer Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft heftigst widerspricht.
Es zeigt uns wieder mal, dass Staaten, egal wie demokratisch und freiheitlich sie auch seien wollen, vor allem in Ihrem eigenen Interesse handeln.
Genau die Freiheitlichkeit, die wir in Europa propagieren, ist nur Schein, wenn in den Räumen des Bundestages wieder mal über eine allgemeine Wehrpflicht á la Preußen debattiert wird. Laut Grundgesetz gilt das Recht auf Freiheit: „Jeder und Jede hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit und persönliche Entfaltung“. Diese Rechte sind im Falle einer Wehrpflicht nichts wert, werden mit Füßen getreten und zeigen uns wieder einmal, dass es nicht um uns als BürgerInnen und Bürger dieses Staates geht, sondern um die Interessen und den Schutz des Reichtums Einzelner. Sich zu Verteidigen, sollte genauso eine freie Entscheidung sein, wie nicht an Kriegshandlungen teilzunehmen oder deren Kosten zu tragen. Kein Mensch sollte von einem anderen Menschen Befehle bekommen.
Uns ist bewusst, dass, egal ob im Freundeskreis, in der Familie oder innerhalb einer Gesellschaft, Konflikte und Probleme überall entstehen können.
Die weitaus interessantere Frage ist doch, wie wir mit ihnen umgehen und sie lösen.
In einer Gesellschaft, die sich durch Nachrichten, Fernsehen und Politik immer mehr an Gewalt gewöhnt, in einer Gesellschaft, die von Herrschaft, Ausbeutung und Ungerechtigkeit geprägt ist, in der Hass und Krieg propagiert werden, scheint es legitim zu sein, Konflikte mit Dominanz und Gewalt lösen zu wollen.
Wir sind der Überzeugt: Eine Gesellschaft, die von Solidarität geprägt ist und in der Menschen auf Augenhöhe miteinander reden, ist eine Gesellschaft, die auch fähig ist, Konflikte jeglicher Art friedlich zu lösen. Solch eine Gesellschaft gilt es jeden Tag aufs Neue zu schaffen. Eine Gesellschaft des Miteinanders und nicht des Gegeneinanders. Solch eine Gesellschaft braucht keine Kriegstreibenden und niemanden, der den Menschen sagt, was sie zu machen haben. Nein, solch eine Gesellschaft schafft das auch alleine.