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Rede erster Mai: „FAU“

Diese Rede wurde im Rahmen der antikapitalistischen 1. Mai Demo in Weiden gehalten.

Warum Gewerkschaft? Warum die FAU?

Es ist sinnvoll, einer Gewerkschaft beizutreten – welcher, ist dabei erstmal egal. Warum? Einzelne Beschäftigte haben gegenüber Arbeitgebern oft wenig Macht. In der Gewerkschaft bündelst du deine Interessen mit anderen und gemeinsam könnt ihr mehr durchsetzen, zum Beispiel höhere Löhne oder kürzere Arbeitszeiten und könnt euch vor Willkür schützen.
Gewerkschaften bieten unter anderem juristische Beratung, Rechtsschutz bei Streitigkeiten mit dem Arbeitgeber und Unterstützung bei Kündigung, Lohnraub oder Mobbing. Das ist besonders wertvoll, wenn du dir etwa keine eigene Anwältin leisten kannst.
Statistiken zeigen, dass gewerkschaftlich organisierte Betriebe besser zahlen, mehr Urlaubstage bieten und bessere Arbeitsbedingungen haben. Mit einer Gewerkschaft im Rücken bist du nicht mehr so leicht erpressbar: Du hast jemanden, der dich berät, dich begleitet und im Notfall Konflikte an deiner Seite austrägt.
Gewerkschaften stehen für Solidarität, auch über den Arbeitsplatz hinaus: Sie kämpfen für gesellschaftliche Verbesserungen, etwa für Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit. Der Satz „Gewerkschaften haben uns den Acht-Stunden-Tag“, Urlaub und Arbeitsschutz erkämpft“ stimmt und erinnert uns daran, dass diese Rechte uns nicht geschenkt, sondern erkämpft wurden. Ohne Organisation geraten sie auch schnell wieder in Gefahr.

Eine besondere Gewerkschaft ist die Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAU). Wenn du auf der Suche nach einer basisdemokratischen, kämpferischen und unabhängigen Organisation bist, könnte die FAU das Richtige sein. Die FAU arbeitet nach dem Prinzip der Selbstorganisation und der direkten Demokratie. Das heißt, es gibt keine Funktionärselite, sondern jede:r kann mitbestimmen und mitgestalten. Entscheidungen werden gemeinsam getroffen. Die FAU ist unabhängig von staatlichen Institutionen, Parteien und dem DGB (Deutscher Gewerkschafts-Bund). Sie vertritt konsequent die Interessen der Arbeiter:innen und nicht die von Unternehmen oder Politik. Im Gegensatz zu eher kooperativen Gewerkschaften wie DGB oder ver.di setzt die FAU auf direkte Aktionen und solidarischen Druck, zum Beispiel durch Streiks, Öffentlichkeitsarbeit oder Betriebsgruppen. Sie ist auch für Schüler:innen, Erwerbslose, Rentner:innen oder Studierende offen, denn wir sitzen alle im selben Boot, wenn wir keine Unternehmer:innen sind!
Die FAU bietet nicht nur Unterstützung im Arbeitskonflikt, sondern auch gegenseitige Hilfe und Beratung etwa bei Kündigung, Mobbing oder Lohnraub. Das Motto lautet: „Organisiert euch, statt zu resignieren!“ – denn du bist nicht allein.
Die FAU versteht sich als Teil einer internationalistischen Bewegung. Sie steht in Verbindung mit anderen Organisationen weltweit und kritisiert das bestehende Wirtschaftssystem des Kapitalismus grundsätzlich.

Für Menschen, die in Weiden in der Oberpfalz und Umgebung leben oder arbeiten, ist die FAU Nürnberg örtlich zuständig → https://nuernberg.fau.org/